Mauerprojekt Bildfläche
3. - 15. Juni 2013
Unsere Ottostraße. Ein Freiluft-Atelier.
Alle Menschen aus dem Stadtviertel sind herzlich dazu eingeladen, den Künstler aus sich herauszulassen oder wieder neu in sich zu entdecken! Was Wie entstehen wird, ist bewusst noch völlig offen. Das Gestaltungskonzept wird aus der Fülle eurer Ideen und Entwürfe heraus entstehen. Bringt Eure Ideen zum Projektstart mit ein!
Bei gutem Wetter im Hof Nr. 50, sonst im Stadtteilbüro am Rehmplatz. Im Rahmen von Soziale Stadt NRW, gefördert durch die Stadt Aachen und unterstützt vom stadtteilbüro aachen nord.
An der Ottostraße 50 stand bis dato eine ca. 35 m lange Mauer, die grau und hässlich und z.T. mit alten Graffiti-Fragmenten versehen, neu renovierte Wohneinheiten von der Straße trennte. Diese Wohnungen wurden im ehemaligen Fabrikgebäude einer Tuchfabrik installiert, die man 1912 errichtete. Im Rahmen der Stadtteilarbeit Aachen-Nord wurde die Idee, diese Mauer zu gestalten befürwortet und von unserer Stadtteilinitiative ‚Rehmplatznachbarn‘ mit Begeisterung aufgenommen. Mit Werbematerial und einem Treffen im Mai erreichte man schon einige Interessierte und bis zum 3.6. konnten Ideen visualisiert werden. Gemeinsam mit kreativen Anwohnern entwickelte sich dann ein Konzept, das im Laufe der folgenden 14 Tage ergänzt, abgewandelt und verwirklicht wurde. Unter fachmännischer Anleitung des Kunsttherapeuten Sebastian Schmidt und seiner ‚Assistentin‘ Sabine sprühten und malten Menschen aller Altersgruppen Farbe auf die Wandfläche. Modellierbeton wurde zu Reliefs verarbeitet und aus Fliesenbruchstücken entstanden fantastische Mosaike.
Auf der grauen, unansehnlichen Mauer entstand eine Geschichte, die den Weg von der Wolle, über den gesponnenen Faden, zum Webstuhl bis zum fertigen Tuch, das in der Tuchfabrik angefertigt wurde, aufzeigt.
Natürlich ist der Humor dabei nicht zu kurz gekommen, wie z. B. der Namensgeber der Straße Kaiser Otto I. zwei Schafe auf dem Arm trägt und die Spindeln inmitten eines Zauberwalds stehen, der dann in einen Zaubergarten mündet. Auch Lebewesen bevölkern die Mauer, so sieht man neben einem Bären, Vögel und Katzen, die mit Fischen in Eintracht zusammenleben. Einfache sind neben professionellen ‚Malstücken‘ zu sehen und ich kann nur zum Schluss sagen, dass es ein Riesenspaß war, neben der kreativen Tätigkeit auch neue nette Nachbarn kennenzulernen und gemeinsam etwas Schönes und hoffentlich auch Bleibendes zu schaffen.
Angelika Kinder